Auch im vierten Spiel der Saison blieb die erste Mannschaft des Schachclub Rochade Emsdetten ungeschlagen. Nach dem 4,0:4,0 gegen die 4. Mannschaft des SK Münster 32 sind die Emsdettener in der Regionalliga zusammen mit dem SC Klein-Berlin Rheine ärgster Verfolger des Spitzenreiters aus Saerbeck. Genau wie Rochade I hat Rheine zwei Minuspunkte zu verbuchen, während das Konto der Saerbecker nur den einen Minuspunkt aus dem letzten Spiel in Emsdetten aufzuweisen hat.
Der Wettkampf brauchte einige Zeit, um Fahrt aufzunehmen. Das lag vor allem daran, dass sich in den ersten Stunden ein Remis an das andere reihte. Den Auftakt machte Simon Hiller an Brett 1, der leicht angeschlagen einer schnellen Punkteteilung nicht aus dem Weg ging und nach etwa einer Stunde den ersten halben Punkt einfuhr.
Anschließend war es Mannschaftsführer Thorsten Weist, der den zweiten halben Punkt holte. Nachdem schon in der Eröffnung fast alle Figuren abgetauscht wurden, entwickelte sich ein ausgeglichenes Endspiel, in dem keine Seite mehr etwas riskieren wollte.
Auch Ersatzspieler Simon Borgmann wollte am achten Brett mit den schwarzen Steinen kein Risiko eingehen und einigte sich nach etwa 15 Zügen mit seinem Gegner auf ein Unentschieden. Nach zwei weiteren Remis von Thomas Lemli an Brett 2 in einem ausgeglichenen Endspiel und Sven Wehmeier an Brett 5 in etwas undurchsichtiger Stellung sollte der Mannschaftskampf beim Stand von 2,5:2,5 aber doch noch einmal spannend werden.
Maximilian Bahr am siebten Brett konnte nach einem Bauernopfer eine Qualität gewinnen, und viele sahen ihn schon auf der Siegerstraße. Doch das Läuferpaar seines Gegners entpuppte sich als sehr stark, so dass sich eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten entwickelte.
Als es dann Richtung Zeitnotphase ging, ging Uwe Nordholt an Brett 4 in typischer Manier in den Angriffsmodus über, während auch Dieter Hemmers am sechsten Brett einen Bauern bei komplizierter Stellung gewinnen konnte. Nachdem Maximilian Bahr sich nach Zugwiederholung mit dem Remis zufrieden geben musste, waren die beiden anderen Partien auch wegen der knappen Bedenkzeit weiterhin total offen.
Mittlerweile sah Uwe Nordholt nach einer Unachtsamkeit einen Konter seines Gegners auf sich zukommen. Gerade als dieser zu verpuffen schien, machte er mit nur noch zwei Sekunden auf der Uhr im letzten Zug vor der Zeitkontrolle doch noch den wahrscheinlich entscheidenden Fehler: 3,0:4,0.
Nun war es an Dieter Hemmers zumindest einen Mannschaftspunkt für die Emsdettener zu sichern. Zwischenzeitlich sah es jedoch so aus, als könne er den Mehrbauern nicht verwerten. Es entwickelte sich ein kompliziertes Endspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Hemmers behielt jedoch den Überblick und die Nerven und wandelte zuerst seinen Freibauern in eine Dame. Den daraus resultierenden Mattangriff konnte sein Gegner nicht mehr verhindern und musste aufgeben: 4,0:4,0.
Nach dem alles in allem verdienten Unentschieden ist den Emsdettenern ein Platz unter den ersten Vieren in der Siebenergruppe nur noch theoretisch zu nehmen, so dass ihnen die Teilnahme an einer Abstiegsrunde erspart bleiben sollte. Die nächsten Spiele können also einigermaßen entspannt angegangen werden.
(Thorsten Weist)