Nach einer Reihe von zum Teil frustrierenden Niederlagen gelang der 4. Mannschaft des Schachclubs Rochade Emsdetten am vergangenen Samstag ein versöhnlicher Saisonabschluss. Die favorisierte Zweitvertretung des Gastgebers SC Steinfurt wurde mit 4,5:3,5 bezwungen, obwohl die Emsdettener aufgrund der Pfingstfeiertage Besetzungsprobleme hatten und nur mit sieben Spielern antreten konnten.
Die Gäste lagen also bereits vor Beginn der Partien durch einen kampflose Niederlage an Brett 3 zurück, dabei blieb es auch nach dem Ende der ersten Begegnung an Brett 4. Dort war bereits nach einer Stunde Spielzeit fast das gesamte Material abgetauscht, so dass Mannschaftsführer Karl-Heinz Gatterdam das Remisangebot seines Gegners akzeptierte.
Steinfurt konnte danach seine Führung durch einen Sieg an Brett 8 sogar ausbauen. Die Gastgeber setzten dort einen kürzlich zu ihnen gewechselten, überdurchschnittlich starken Spieler ein, gegen den der Emsdettener Ersatzmann Christian Wienker keine Chance hatte. Die erstmals in dieser Saison spielende Johanna Müller an Brett 7 verkürzte anschließend durch einen überzeugenden Sieg den Rückstand. Sie hatte im Mittelspiel eine Figur erobert und diesen materiellen Vorteil souverän verwertet.
Den 2,5:2,5 Ausgleich erzielt Norbert Willermann am Spitzenbrett. In einer komplizierten, scharfen Stellung mit beiderseitigen Möglichkeiten behielt er die bessere Übersicht. Nach entscheidendem Materialverlust streckte sein Gegner angesichts eines nicht mehr zu verhindernden Figurenverlusts die Waffen. Dann ging das Rochade-Team erstmals in Führung durch einen Sieg von Rainer Schulte an Brett 6. In ausgeglichener Stellung machte der Steinfurter einen Gewinnversuch, den die Position nicht hergab, der Konter des Emsdetteners war erfolgreich und führte schließlich zum Matt.
Noch einmal konnte Steinfurt zum 3,5:3,5 ausgleichen, An Brett 2 sah sich Frank Schmidt einem gefährlichen Angriff ausgesetzt, verteidigte sich aber geschickt und konnte ein ausgeglichenes Endspiel erreichen. Leider verrechnete er sich dann beim Versuch, unter Figurenopfer einen Bauern umzuwandeln und musste kurz darauf aufgeben.
Jetzt hing alles an der der letzten noch laufenden Partie an Brett 5. Der erst seit kurzem im Turnierschach aktive Justus Schmitz hatte nach einem zeitweisen Bauernverlust ein zwar objektiv gleichstehendes, aber schwierig zu berechnendes Endspiel Springer gegen Läufer erreicht. Und er rechnete genauer als sein erfahrener Gegner und zwang diesen im 78. Zug zur Aufgabe, der knappe Emsdettener Sieg stand damit fest.
Ein Abstieg war zwar bereits vor der Begegnung in Steinfurt aufgrund kampfloser Niederlagen zweier konkurrierender Teams kein Thema mehr. Der Sieg bestätigte aber, dass die Emsdettener Mannschaft auch spielerisch in der Bezirksliga mithalten kann.
(Karl-Heinz Gatterdam)