Das Durcheinander der unter- oder abgebrochenen Saison 2019/21 nimmt leider kein Ende. Mich hat am 12.05.2021 eine E-Mail des NRW-Spielleiters Frank Strozewski erreicht, in der er die Mannschaftsführer der NRW-Ebene zu einer Infoveranstaltung am 20.06.2021 einlädt. In seiner E-Mail sind die unten genannten Spieltermine bereits «festgelegt» und auch im Ergebnisportal des SBNRW hinterlegt. Die ausrichtenden Vereine haben (Zitat Strozewski) «so die Möglichkeit, ihre Heimspiele bereits jetzt zu planen».
Wie schon berichtet, hat der Schachbund NRW vor, die noch ausstehenden Runden auf NRW-Ebene an den Wochenenden 26./27.06. und 03./04.07 nachzuholen, entsprechende Corona-Verordnungen vorausgesetzt. Am 19.06.2021 soll der Bundesspielausschuss tagen.
Was offenbar niemand der Verantwortlichen bedacht hat:
- Wir können keine Räumlichkeiten reservieren oder Hygienemaßnahmen planen, da es die bestehenden Verordnungen nicht hergeben, Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen mit 17 Personen zu beantragen.
- Wir können keine Mannschaftsaufstellungen planen, da wir nicht wissen, ob unsere niederländischen Spieler einreisen dürfen.
- Wir können keine Ersatzspieler einplanen, da wir auch nicht wissen, wie sich der Schachverband Münsterland und die Schachbezirke Borken/Steinfurt entscheiden werden.
- Der 26. Juni ist ein Samstag und damit für einige ein Arbeitstag, Spielbeginn ist für 11 Uhr angesetzt.
- Das Wochenende 03./04.7.2021 ist außerdem das erste Wochenende der Sommerferien.
[Update] Und dann ist da noch der Faktor Mensch, auf Verwaltungsebenen ja häufig vernachlässigt. Bis heute hat keiner der Verantwortlichen des SBNRW bei den Vereinen nachgefragt, wie hoch überhaupt die Bereitschaft der teil- oder nichtgeimpften Spieler ist, sich freiwillig dem Risiko einer Ansteckung im Spiellokal oder während einer stundenlangen Autofahrt auszusetzen.
Der niederrheinische Schachverband hat bereits die aus meiner Sicht einzig vernünftige Konsequenz aus all den Unwägbarkeiten gezogen und die Saison 2019/21 für beendet erklärt. Der Schachverband Südwestfalen hat ähnlich entschieden, lässt sogar die Saison 21/22 pausieren bzw. plant dafür einen Spielbetrieb auf freiwilliger Basis. Die Verbände Mittelrhein, Münsterland und Ostwestfalen-Lippe haben sich anscheinend noch nicht geäußert, zumindest finde ich keine Infos auf den entsprechenden Webseiten.
Der Schachverband Ruhrgebiet hingegen geht einen diametralen Weg und plant, die Saison 2019/21 in den Sommerferien(!) fortzusetzen. Dazu sollte man wissen, dass deren Präsident Ralf Chadt-Rausch gleichzeitig Präsident des Schachbund NRW ist.
Und – niemanden wird es jetzt wundern – der 2. Vorsitzende des SV Ruhrgebiet Frank Neumann ist, seinen Beiträgen nach zu urteilen, nicht nur ein glühender Verfechter der unbedingten Aufnahme des Spielbetriebs vor den Sommerferien, sondern auch der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit im Schachbund NRW.
Ach ja, das Präsidium des Schachbund NRW tagt am 26.06.2021, also am Tag der vorgesehenen Fortführung des Spielbetriebs auf NRW-Ebene. Und die Geschäftsstelle des SBNRW ist vom 31.05. – 20.06.2021 geschlossen.