Rochades Nachwuchs unterliegt knapp im Spitzenduell
Am vergangenen Sonntag, dem „Tag der Arbeit“, musste das U16 Viererteam in der NRW-Liga zum Gipfeltreffen gegen den Tabellenführer und hohen Titelfavoriten SG Köln-Porz in die Domstadt reisen. Das mit Spannung erwartete Duell hielt, was es im Vorfeld versprochen hatte. Nach Nerven aufreibenden 4 Stunden unterlag die Rochade-Mannschaft knapp mit 1,5 zu 2,5 und verpasste haarscharf eine Überraschung. Wechselndes Schlachtenglück, vertane Siegchancen, Partien mit vielen taktischen Varianten – alles, was den Schachsport faszinierend macht, war an diesem Tag auf den 64 Feldern zu sehen.
Nachdem in den ersten 1,5 Stunden noch keine Seite wirkliche Vorteile erringen konnte, neigte sich im weiteren Spielverlauf an Brett 4 langsam aber sicher die Waagschale zugunsten der Emsdettener. Nico Hoppe, der sich an diesem Tag als einziger Rochadespieler mit einem nominell schwächeren Gegner auseinandersetzten musste, wurde seiner Favoritenrolle am 4. Brett mehr und mehr gerecht. Nach einem Bauerngewinn konnte er diesen Vorteil bis ins Endspiel sichern. Als sein Mehrbauer dann vor der Umwandlung zur Dame stand, gab der Porzer das Spiel verloren.
Nach diesem schönen Erfolg war die Sensation schon greifbar nahe, da zumindest das Mannschaftsremis als sicher anzusehen war.
Nachdem Ansgar Teschler an Brett 3 nämlich zwischenzeitlich klar auf Verlust stand, hatte sich das Blatt nach einem „dicken Bock“ seines Gegners komplett gewendet, was bei den Betreuern auf Seiten der Gastgeber zu entsetzten Gesichtern führte. Niederlagen ist man nämlich in Porz, einer der führenden deutschen Zentren für den Schachnachwuchs, nicht gewohnt. Doch dann patzte der Emsdettener leider, als er im Endspiel eine Figur einstellte, woraufhin die Partie sofort mit einem Remis endete.
Das Entsetzen war diesmal auf Emsdettener Seite, denn die Wolken hatten sich zwischenzeitlich insgesamt schon verdunkelt. Am Spitzenbrett kämpfte Leonhard Ortmeier gegen Dennis Kagan – mit knapp 2000 DWZ-Punkten ein Spieler aus der absoluten Topriege der Kölner – verbissen um ein Remis. Nach der Eröffnung stand Rochades stärkster Nachwuchsspieler stark unter Druck, und als der Porzer mit einer schönen Kombination in die Königsverteidigung eindrang, schien das Spiel schon verloren.
Doch Ortmeier, der laut dem für die Porzer Jugendarbeit verantwortlichem Betreuer in NRW den Ruf genießt, in scheinbar ausweglosen Situationen immer noch eine Lösung zu finden, schien auch diesmal den „Kopf aus der Schlinge“ ziehen zu können. Doch letztlich fand Kagan, der bei den NRW-Einzelmeisterschaften noch gegen Ortmeier verloren hatte, immer die besten Züge, sodass am Ende die Niederlage für den Rochadespieler nicht mehr zu verhindern war und die Revanche für den Porzer geglückt war.
Nun hing alles vom jüngsten Emsdettener Spieler ab. Adrian Delere hatte an Brett 2 mit Lennert Zyla auch einen ganz starken Porzer vor sich. Lange Zeit stand die Partie ausgeglichen, doch nach und nach engte der Porzer die Stellung des Dettener Nachwuchstalents immer mehr ein. Nach einem Bauerngewinn wurde die Stellung Deleres kontinuierlich schlechter, was schließlich zu deutlichem Material- und dem Partieverlust führte.
Damit waren die Emsdettener Hoffnungen auf einen Punktgewinn zerstoben. Ein Unentschieden gegen dieses Topteam war eigentlich schon eingefahren, um so bitterer dann die Enttäuschung über den liegengelassenen Punkt.
Da die anderen Ligaergebnisse an diesem Spieltag jedoch Rochade in die Karten spielten, ist auch die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften noch drin. Das vorentscheidende Spiel ist Anfang Juni zuhause gegen Dortmund-Brackel, die auch noch allergrößte Chancen auf die Qualifikation haben. Das Match wird sicherlich ein ganz heißer „Tanz“.