In der neunten und damit letzten Meisterschaftsrunde der 1. Bezirksklasse Steinfurt/Borken musste die 4. Mannschaft des SC Rochade Emsdetten am vergangenen Samstag ins südwestliche Münsterland nach Raesfeld/Erle reisen, um sich mit der dortigen 4. Mannschaft sportlich zu messen. Ziel war es, mindestens einen Mannschaftspunkt zu erspielen, um damit auf alle Fälle den Klassenerhalt zu sichern. Am Ende konnten die Emsdettener durch einen 4:2 Sieg sogar 2 Punkte einfahren, womit sie sich in der Abschlusstabelle noch ins Mittelfeld hocharbeiten konnten. Allerdings war der Verlauf des Mannschaftskampfes alles andere als normal.
Aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung eines Rochadespielers am Spieltag machte sich das Team mit nur 5 Spielern auf den Weg nach Raesfeld, was die Erwartungen bezüglich des Kampfes natürlich dämpfte. Mannschaftsführer Peter Ortmeier entschloss sich in dieser Situation das Spitzenbrett frei zu lassen, da Christian Wienker als Emsdettens Nummer 1 an diesem Tag ohnehin abwesend war. Als das Rochadeteam den Spielort in Raesfeld erreichte, stellte sich heraus, dass der Gastgeber an diesem Tag sogar auf 2 Spieler verzichten musste. Die Bretter 3 und 4 blieben auf Raesfelder Seite unbesetzt, womit Reinhard Muhmann und Helmut Nieland kampflos ihre Punkte bekamen und einen geruhsamen Nachmittag verbringen konnten. Anstatt zu Beginn des Kampfes zurückzuliegen, lagen die Emsdettener vor dem ersten Zug mit 2:1 in Führung, was die Ausgangslage entscheidend veränderte. Zumindest ein Punkt sollte an den drei Brettern, an denen dann tatsächlich auf den 64 Feldern gespielt wurde, ein realistisches Ziel sein, da vor allem Peter Ortmeier an Brett 2 seiner jugendlichen Gegnerin nominell überlegen war und als Favorit in die Partie ging.
Zunächst musste der SC Rochade jedoch den Ausgleich hinnehmen, da Werner Remmes an Brett 5 relativ schnell materiell in Nachteil geriet. Alle Versuche, die Partie noch zu wenden, scheiterten am soliden Spiel seines Gegners, sodass Remmes in aussichtsloser Lage schließlich aufgeben musste. Doch die Vorentscheidung im Mannschaftskampf zugunsten der Rochade-Mannschaft fiel kurze Zeit später, als Thorsten Dorn an Brett 6 durch eine schöne Taktik in entscheidenden Vorteil gegen seine Raesfelder Gegnerin kam. Diese sah ein, dass das Endspiel hoffnungslos verloren war, worauf sie dem Emsdettener zum Sieg gratulierte. Das angestrebte Unentschieden im Mannschaftskampf war dadurch schon einmal gesichert. Da zu diesem Zeitpunkt in der noch verbliebenen Partie an Brett 2 Peter Ortmeier schon klar auf Gewinn stand, war nun der Gesamterfolg greifbar nahe. Diesen sicherte der Mannschaftsführer dann auf souveräne Art. Nachdem er ausgangs der Eröffnung einen Turm gegen einen Läufer gewonnen hatte, drängte er seine Gegnerin in eine sehr passive Stellung. Seinen Vorteil baute er kontinuierlich aus, sodass er schließlich die Partie in ein gewonnenes Endspiel mit einer Mehrfigur überleiten konnte. Die Raesfelderin spielte die Partie trotz hoffnungsloser Lage zwar weiter, doch das finale Matt war am Ende nicht mehr zu verhindern, nachdem der Rochadespieler noch einen Bauern in eine Dame verwandelt hatte.
Mit diesem Mannschaftserfolg konnte sich das Emsdettener Team noch einen Platz im Mittelfeld der Liga erkämpfen, womit nach einer eher durchwachsenen Saison mit einigen unnötigen Niederlagen noch ein versöhnlicher Abschluss erzielt wurde.
(Peter Ortmeier)