In einem packenden Match gewann der Schachclub Rochade Emsdetten in der zweiten Runde der Regionalliga beim Lokalrivalen Schachclub Klein-Berlin Rheine mit 4,5-3,5. Rein nach Papierform war Rheine der klare Favorit, konnte auch an allen acht Brettern teilweise deutlich überlegene Spieler aufbieten. In der Tabelle liegen die Emsdettener nun ungeschlagen mit 4-0 Punkten auf dem zweiten Platz. Die Schachfreunde Saerbeck, der nächste Gegner des Schachclub, führt die Regionalliga dank der besseren Brettwertung an.
Die erste Partie des Tages endete nach zwei Stunden. Am dritten Brett nahm Thomas Lemli in leicht besserer Stellung ein Remisangebot seines Gegner an. Erstmals in Rückstand gerieten die Emsdettener durch einen Niederlage von Mannschaftskapitän Thorsten Weist am 7. Brett. Sein lettischer Gegner behandelte die aus der Serie «Damengambit» bekannte, gleichnamige Eröffnung besser, gewann zunächst einen Bauern und dann auch die Partie.
Kurz vor der ersten Zeitkontrolle nach knapp vier Stunden Spielzeit sah es nach einer erwarteten, knappen Niederlage für den Schachclub Rochade Emsdetten aus. Am Spitzenbrett hatte Simon Hiller einen rabenschwarzen Tag erwischt und bereit in der Eröffnung einen Läufer für zwei Bauern geben müssen. An den verbleibenden fünf Brettern vermuteten die Emsdettener nur in einer Partie realistische Siegchancen, vier weitere Partien waren entweder total ausgeglichen oder unklar.
Mit einem verdienten Unentschieden zum 1-2 aus Emsdettener Sicht endete dann auch die Partie von Sven Wehmeier am 5. Brett. Es folgte ein weiteres Remis an Brett 2. In einer zweischneidigen Partie hatte Achim Müller mehrfach die Chance auf einen vollen Punkt, verpasste jedoch die gewinnbringenden, aber für einen Menschen nur schwer zu findenden Fortsetzungen.
Den etwas unerwarteten Ausgleich erzielte Maximilian Bahr am 8. Brett. Bei gegnerischer Zeitnot gelang ihm in komplizierter Stellung ein Figuren- und damit auch der Partiegewinn zum 2,5-2,5. Es folgte die erwartete Niederlage von Simon Hiller an Brett 1. Trotz hartnäckiger Gegenwehr musste er nach viereinhalb Stunden Spielzeit die saubere Endspieltechnik seines Gegners anerkennen.
Dann jedoch wendete sich plötzlich und unerwartet das Blatt zugunsten des Schachclub Rochade Emsdetten. In beiden noch offenen Partien hatten die Emsdettener nach Fehlern ihrer Gegner entscheidenden Materialvorteil. Dieter Hemmers gelang es am 6. Brett als erstem, diesen in einem Turmendspiel zum 3,5-3,5 Ausgleich auszunutzen.
Die Ruhe selbst war dann Uwe Nordholt am 4. Brett. In einem komplizierten Damenendspiel mit zwei Mehrbauern umschiffte er elegant mögliche Patts und Dauerschachvarianten des Gegners, die ein Unentschieden bedeutet hätten. Nach fast fünf Spielzeit wandelte er seinen Vorteil in ein einfach zu gewinnendes Bauernendspiel um, das sein Gegner schließlich zum 4,5-3,5 Sieg für den Schachclub Rochade Emsdetten aufgab.