Viel Hoffnung auf einen Punkt hatten die Spieler der 3. Mannschaft von Rochade Emsdetten am vergangenen Sonnabend nicht, der Tabellenführer der Schach-Verbandsklasse Münsterland, Ochtrup 1, war in Bestbesetzung angereist. Dennoch herrschte am Ende Frustration im Emsdettener Team. Die Niederlage war zwar erwartet worden, aber es stellt sich heraus, dass sie vermeidbar gewesen wäre.
Zunächst kam es zu einer Punkteteilung an Brett 8. Erich Pfeiffer hatte sich im Mittelspiel leichte Vorteile erarbeitet, musste aber im Endspiel seinen Mehrbauern zurückgeben und in ein Remis einwilligen. Dann ging Emsdetten sogar in Führung: An Brett 2 hatte Maxi Bahr einen durch ein Läuferopfer eingeleiteten Königsangriff seines Gegners kaltblütig abgewehrt. Als sich der Rauch verzogen hatte, stand ein Endspiel mit einem ganzen Turm mehr für den Rochade-Spieler auf dem Brett, dem Ochtruper blieb nur die Aufgabe.
Den Ausgleich zum 1,5-1,5 erzielte die Gastmannschaft an Brett 4. Klaus Wessendorf hatte ausgangs der Eröffnung einige ungenaue Züge gemacht, die sein Gegner zum Aufbau eines starken Zentrum nutzte. Schließlich war Materialverlust nicht mehr zu vermeiden, der Emsdettener musste aufgeben. Dann ging Ochtrup durch einen Sieg an Brett 6 in Führung. Tobias Peters stand ausgangs der Eröffnung besser, fand aber an einer entscheidenden Stelle nicht die richtige Fortsetzung und verlor Material, die Partie war nicht mehr zu halten.
Bei der Gästeführung blieb es auch nach dem Unentschieden an Brett 3. Andreas Fuhrmann hatte aufgrund eines weit vorgerückten Freibauern am Damenflügel die deutlich bessere Stellung, übersah dann aber eine taktische Abwicklung, die den Gegner ins Remis entwischen ließ. Ochtrup erhöhte anschließend auf 4:2 durch einen glücklichen Sieg an Brett 5. Norbert Willermann stellte in deutlich besserer Stellung einen Läufer ein, die Partie konnte er danach trotz hartnäckiger Gegenwehr nicht mehr retten.
An Brett 1 hielt Karl-Heinz Gerighausen seine Partie gegen den starken Ochtruper Spitzenspieler jederzeit im Gleichgewicht. Schließlich entstand ein Turmendspiel, das von keiner Seite zu gewinnen war, entsprechend einigte man sich auf Unentschieden. Damit stand allerdings der Mannschaftssieg der Gäste fest. Eine Ergebnisverbesserung zum 3,5:4,5-Endstand gelang Frank Schmidt an Brett 7. In einem eigentlich gleichstehenden Springerendspiel zeigte er die deutlich bessere Technik und zwang seine Gegnerin zur Aufgabe.
Emsdetten liegt damit weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz. Ein Sieg gegen die Erstvertretung der Schachfreunde Reckenfeld in 14 Tagen ist jetzt Pflicht, sonst droht der Abstieg.
(Karl-Heinz Gatterdam)