Die 1. Mannschaft des Schachclub Rochade Emsdetten hat es geschafft! Am letzten Spieltag der Regionalliga sicherte sie sich in einem dramatischen Spiel gegen den Nachbarn Schachclub Klein-Berlin Rheine durch ein 4-4 Unentschieden den 1. Platz und steigt damit in die NRW-Liga auf. In neun Runden blieben die Emsdettener mit 15-3 Punkten (45,5 Brettpunkte) ungeschlagen und gaben nur drei Unentschieden ab. Trotzdem entschieden am Ende nur zwei Brettpunkte über Titel und Aufstieg. Die 3. Mannschaft des SK Münster 32, das Überraschungsteam der Saison, landete punktgleich auf dem zweiten Platz, konnte aber nur 43,5 Brettpunkte erzielen. Ebenso wie die Schachgemeinschaft Raesfeld (12-6 Punkte) und der SC Rheine (11-7 Punkte) haben die Münsteraner den Sprung auf die NRW-Ebene geschafft und spielen in der kommenden Saison in der neugegründeten NRW-Klasse. Als Meister der Regionalliga überspringt Rochade Emsdetten die NRW-Klasse.
Das Derby gegen den Schachclub Rheine wurde zum erwartet schweren Mannschaftskampf. Drei Stunden dauerte es, bis Simon Hiller am 6. Brett die Emsdettener mit 1-0 in Führung brachte. Er gewann im Mittelspiel einen Bauern und verwertete diesen souverän. Mit 7,5 Punkten aus 9 Partien wurde er damit auch Topscorer der Regionalliga. Kurz vor der Zeitkontrolle ezielten Henk Paalman (Brett 3) und Leonhardt Ortmeier in zwei umkämpften Partien je ein Remis zur 2-1 Führung für Emsdetten.
Dann jedoch verlor der Internationale Meister Alexander Kabatianski am 1. Brett nach einem Rechenfehler seine Partie und Rheine konnte nach vier Spielstunden zum 2-2 ausgleichen. Das angestrebte Saisonziel, der Meistertitel der Regionalliga, schien auf einmal in Gefahr, da Emsdetten im Fernduell mit einem ungefährdeten Sieg des Konkurrenten aus Münster rechnete.
Die verbleibenden vier Partien des Mannschaftskampfs gegen Rheine waren alles andere als klar und selbst für Experten nur schwer einzuschätzen. Am 8. Brett kämpfte Ersatzmann Simon Bilecen mit einem Mehrbauern im Endspiel um den Partiesieg, ein Brett höher drohte Thomas Lemli wegen eines Minusbauern eine Niederlage. Am 5. Brett stand Achim Müller im Duell der Mannschaftskapitäne in einer eigentlich gut geführten Partie nach einem Fehler in beiderseitiger Zeitnot auf Verlust. Und am 3. Brett hatte Holger Lehmann in einem komplizierten Endspiel drei Bauern für eine Leichtfigur.
Die Sorglosigkeit seines Gegners in der fünften Spielstunde nutze Achim Müller. Er konnte seinen König im Endspiel entscheidend zentralisieren und einigte sich mit seinem Gegner in unklarer Stellung auf ein Remis. Das gleiche Ergebnis erzielte wenig später Holger Lehmann zum Zwischenstand von 3-3. Da auch Simon Bilecen und Thomas Lemli jeweils Remis spielten, endete der Mannschaftskampf nach fünf Stunden mit einem insgesamt gerechten 4-4 Unentschieden.
Nun richtete sich der etwas bange Blick nach Bocholt. Hätte die 3. Mannschaft des SK Münster dort mit 7,5-0,5 oder 8-0 gewonnen, bliebe nur der undankbare zweite Platz für Emsdetten. Nach sechs Stunden kam dann die frohe Kunde: Bochholt – Münster 3-5! Denkbar knapp hatte Rochade Emsdetten das angestrebte Saisonziel erreicht.