Mit nur geringen Erwartungen war die 4. Mannschaft des Schachclubs Rochade Emsdetten am vergangenen Samstag zum ersten Spiel der neuen Saison in der Bezirksliga Steinfurt nach Neuenkirchen gefahren. Der Gegner, die erste Mannschaft der Schachfreunde Neuenkirchen, hatte in der vergangenen Saison noch drei Klassen höher gespielt. Auch wenn dort einige erfahrene Spieler den Verein verlassen haben, ist das Team vor allem an den oberen Brettern noch immer bärenstark besetzt.
Hinzu kam, dass Emsdetten aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung nur mit sieben Spielern antreten konnte. Da auch bei Neuenkirchen ein Spieler fehlte, stand es vor Beginn der Partien 1:1. Danach ging Emsdetten sogar 2:1 in Führung. An Brett 5 ließ Erich Pfeiffer seinem Gegner in einer souverän geführten Angriffspartie keine Chance auf Gegenspiel und zwang ihn nach spielentscheidendem Materialgewinn zur Aufgabe.
Bei der Führung blieb es auch nach Beendigung der Partie an Brett 6, hier hatte Reinhard Muhmann durch ein Figurenopfer starken Königsangriff erhalten. Der Gegner verteidigte sich allerdings geschickt und konnte durch ein Gegenopfer das Gleichgewicht wiederherstellen, so dass man sich bald auf Remis einigte. Anschließend konnte Neuenkirchen durch einen Sieg an Brett 2 zum 2,5:2,5 ausgleichen. Karl-Heinz Gatterdam hielt seine Partie lange Zeit im Gleichgewicht, ließ dann aber den Abtausch einer wichtigen Verteidigungsfigur zu, wonach die beiden zentralen Freibauern des Gegners zu stark wurden.
Durch einen Sieg an Brett 4 ging die gegnerische Mannschaft schließlich 3,5:2,5 in Führung. Tobias Peters war zunächst nicht gut aus der Eröffnung gekommen, konnte aber durch geschickte Verteidigung eine ausgeglichene Stellung erreichen. Dann übersah er in einer taktischen Abwicklung ein Zwischenschach, was ihn eine Figur und damit die Partie kostete.
Für den erneuten Ausgleich des Rochade-Teams sorgte Helmut Nieland an Brett 7. Sein Gegner hatte in der Eröffnung die Entwicklung vernachlässigt, der Emsdettener konnte mit seinem Turm in dessen unrochierte Stellung eindringen und schließlich in ein gewonnenes Endspiel abwickeln.
Beim Stand von 3,5:3,5 hing jetzt alles an Richard Schneiders Partie an Brett 3, der dem Angriff seines spielstarken Gegners lange Zeit standhielt. Im Doppelturmendspiel konnte er aber die Bauernwalze des Neuenkircheners am Damenflügel nicht mehr aufhalten und musste aufgeben. Die nur knappe Niederlage gegen das mit Abstand stärkste Team der Liga hat gezeigt, dass das Saisonziel Klassenerhalt für die Rochade-Mannschaft auf jeden Fall zu erreichen ist.
(Karl-Heinz Gatterdam)