Am vergangenen Sonntag reiste die U16 Mannschaft des SC Rochade Emsdetten zum entscheidenden Meisterschaftsspiel der NRW-Liga nach Hemer ins nördliche Sauerland.
Schon ein Unentschieden hätte den Weg zu den Deutschen Meisterschaften in Heidelberg geebnet, doch am Ende kehrte der Rochade-Nachwuchs mit einer knappen 2,5:1,5 Niederlage und damit mit leeren Händen zurück.
Mit Simon Bilecen fehlte leider gerade an diesem entscheidenden Spieltag ein ganz wichtiger Stammspieler, was natürlich eine Schwächung bedeutete. In der Endabrechnung fiel die U16 noch auf den 3. Platz zurück, was durchaus ein ansehnliches Ergebnis ist, aber dann eben nicht für die Qualifikation für die Deutschen reichte.
Der als Ersatzmann aufgestellte 7-jährige David Li, seines Zeichens eines der ganz großen Talente des Schachverbands Münsterland, musste am 4. Brett gegen eine nominell um fast 500 DWZ-Punkte stärkere Gegnerin antreten. Stand er nach der Eröffnung sogar eine Zeit lang sehr gut, verschlechterte sich seine Position im Mittelspiel jedoch kontinuierlich, was die Hemerin mit all ihrer Erfahrung zum Sieg nutzte.
Aber nur kurze Zeit später gelang Adrian Delere am 2. Brett der Ausgleich. Zwar hatte sich sein Gegner intensiv auf die erwartete Eröffnung vorbereitet, doch kaum wurde von der Theorie abgewichen, als dem Hemer Spieler ein grober Fehler unterlief, der zum Partieverlust führte.
Da Rochade ein Unentschieden im Mannschaftskampf für den 2. Qualifikationsplatz reichen würde, musste nun noch ein Brettpunkt her.
Leider verlor jedoch Manuel Schween, der durch den Ausfall des Stammspielers an Brett 3 vorgerückt war, seine Partie im Endspiel, nachdem er zwischenzeitlich gegen seinen ebenfalls deutlich überlegenen Gegner durchaus Chancen auf zumindest einen halben Punkt hatte.
Damit hing jetzt alles von der Spitzenpartie ab, doch zu diesem Zeitpunkt sah es nicht mehr nach einem vollen Punkt für Leonhard Ortmeier, Emsdettens Nummer 1, aus. Auch sein Gegner war eröffnungstheoretisch exzellent vorbereitet, wodurch der Hemer trotz eines Bauern weniger klare positionelle Vorteile erlangen konnte. Dementsprechend bot er auch beim Stande von 2:1 Remis an, da dadurch der Mannschaftssieg für sein Team gesichert würde.
Zwar lehnte Ortmeier dieses Angebot zunächst ab, doch da er zusätzlich neben seiner suboptimalen Stellung auch noch in extreme Zeitnot geraten war und ein Sieg nicht mehr im Bereich des Möglichen war, willigte er schließlich einige Zeit später in die Punkteteilung ein. Endstand 2,5:1,5 – aus der Traum von der Deutschen.
Trotz dieses Scheiterns kurz vor dem greifbar nahen Ziel, kann die Truppe mit ihrer Saisonleistung absolut zufrieden sein. Alle Stammspieler konnten ihre persönliche Wertungszahl zum Teil deutlich steigern, was Ausdruck der guten sportlichen Leistung ist. Zudem hätte aller Wahrscheinlichkeit nach die U16 auch ersatzgeschwächt zur Deutschen fahren müssen, was angesichts der dortigen Gegner kaum zu kompensieren gewesen wäre.